
Häufig wird ein Computer von der ganzen Familie benutzt. Alle modernen Betriebssysteme unterstützen den Mehrbenutzerbetrieb. Doch Kinder und Erwachsene bedürfen eines unterschiedlichen Schutzes vor Fehlbedienungen des Computers und den Gefahren, die im Internet lauern.
Da ich vor kurzem auch mal einen PC mit Windows 7 aufsetzen durfte, der von beiden Generationen genutzt werden soll, konnte ich auch die Kindersicherung von Microsoft kennenlernen.allgemeine Sicherheitsmaßnahmen:
Sowohl auf Mac als auch auf dem PC sollte man für jung und alt Benutzerkonten ohne Administratorenrechte einrichten und zumindest die mit dem Betriebssystemen mitgelieferten Firewalls aktivieren. Unter Windows 7 ist dazu ein Virenscanner unverzichtbar. Ein Backup der eigenen Daten mit Bordmitteln oder zusätzlicher Software ist ebenfalls sehr sinnvoll.
Bestandteile einer Kindersicherung:
Als Vater sind für mich folgende Funktionen zum Schutz der Kinder am Computer wichtig:
- eine Zeitlimitierung
- die Einschränkung von Programmen
- ein gut anpassbarer Webfilter
Umsetzung am Mac und unter Windows 7:
MacOs 10.6 (alias Snow Leopard) sowie Windows 7 (mit Einschränkungen) erfüllen diese Voraussetzungen. Der Unterschied liegt in der Umsetzung.

Ich fange mal mit der Zeitlimitierung an. Am Mac lässt sich eine genaue Zeitspanne (minimal 30 min) für die Wochentage und das Wochenende getrennt festlegen, so dass sich das Kind seine Zeit vor dem Computer einteilen kann. Unter Windows 7 kann man dagegen nur bestimmte Stunden am Tag für die Computernutzung freigeben. Das gibt spätestens dann lange Gesichter bei den Kleinen, wenn sie erst draußen spielen und dann nicht mehr an den Computer dürfen. Anderenfalls müsste man ständig die Zeiten anpassen.

So suboptimal wie die Zeitlimitierung ist bei Windows 7 auch die Einschränkung von Programmen geregelt. Als Administrator bekommt man nämlich eine Liste von über 100 ausführbaren Dateien (*.exe) vorgegeben obwohl man eigentlich nur den Browser freigeben möchte. Das führt dazu, dass man entweder zu viel oder zu wenig Dateien freigibt. In meinem Fall waren es zu wenig und so musste ich bei der ersten Anmeldung mit dem Konto des Kindes mindestens weitere 20 Dateien freigeben.
Gibt man am Mac den Firefox frei ist dies eine einzige Applikation – fertig. Zudem hat man dort die Möglichkeit Anwendungen einmalig freizuschalten. Unter Windows gilt – aus oder an für immer.

Den Webfilter findet man anfänglich unter Windows 7 nicht vor. Der Artikel zum Thema Jugendschutz in der aktuellen ct‘ half mir weiter. Für den Webfilter benötigt man das kostenlose Programm Family Safety, das man aber nur über einen Windows live Account bekommt. Apple bindet seine Kunden auch an sich, aber nicht so plump. Viel schlimmer ist aber, dass die komplette Konfiguration und auch die Aktivitätsprotokolle nur über die Internetseite einzustellen und einzusehen sind. Und wer möchte schon die Webanfragen seines Kindes im Internet auf einem Server von Microsoft haben, der höchstwahrscheinlich noch nicht einmal in Deutschland steht. Ich nicht.
Deswegen sollte man diese Option deaktivieren, kann dann aber das Webverhalten des Kindes nicht mehr nachvollziehen.
Positiv festzuhalten ist, dass der Kinderschutz jetzt in allen Windowsversionen enthalten ist. Die Umsetzung bekommt von mir die Note ausreichend, in Punkto Datensicherheit aber ein ungenügend.
Bei Apple befinden sich alle Bestandteile der Kindersicherung unterhalb der Systemeinstellungen an einem Fleck. Sie sind feingranular einstellbar und die Daten bleiben auf dem heimischen Rechner. Die Kindersicherung am Mac ist somit für mich der klare Sieger in diesem kleinen Vergleich.
Der beste Schutz ist allerdings, wenn man gemeinsam mit dem Kind den Computer und das Internet entdeckt und sie auf Gefahren hinweist. Im Straßenverkehr macht man es ja auch.